Feuertempel
Âtaškadé (pers. Haus des Feuers), Feuertempel, ist für Zarathustrier ein Ort der Zusammenkunft, der Andacht und des Gottesdienstes.
Die Zähmung von Wildfeuern war immer schon eine bedeutsame Aufgabe der Menschen in der Prähistorischen Zeit. Feuer bot Wärme, Licht, Schutz vor Tieren und Bakterien und verbesserte ihre Ernährungslage immens. Daher war die Feuerbewahrung und die Möglichkeit jeder Zeit über Feuer zu verfügen - und nicht von Erdbränden und Blitzeinschlägen abhängig zu sein - existenziell. Âtaškadés gab es also lange vor dem Mazdaismus (Zarathustriertum).
Nach zarathustrischer Philosophie gilt es die vier reinigende Elemente; Luft, Erde, Wasser und Feuer stets rein zu wahren. Das Feuer gilt ferner als das Symbol der Erleuchtung und wird mit Aša (Wahrhaftigkeit, Ordnung) identifiziert. Das Feuer nimmt in Zoroastrismus eine Sonderstellung ein, da das Licht ein Ausfluss des Wesens Ahuramazda's, ein Ausstrahlen aus ihm, darstellt. Gottsuchende sollen ihn in Licht suchen. Deshalb ist Licht die Gebetsrichtung für Zarathustrier, wie in der Zeit des Mithraismus vor dem Mazdaismus auch. In der modernen Zeit kann die Gebetsrichtung neben Feuer auch andere Quellen haben; Sonnenlicht, Mondlicht, Kerzenlicht oder Lampenlicht.
Die meisten Âtaškadés wurden nach der Islamisierung Persiens im Laufe der Zeit entweder zerstört oder in Moscheen umgewandelt.